Hallo zusammen!

Im traditionellen Rollenspiel ist das Machtverhältnis ja klar – die Spielenden verkörpern die Charaktere, die Spielleitung übernimmt den Rest der Welt. Doch manche Spiele verschieben diese Schwelle und geben allen am Tisch mehr Erzählrechte – entsprechend geht es bei Michael und Thomas heute um Player Empowerment (oder wie Michael gerne durchsetzen will: Spielerermächtigung).

Natürlich gibt es auch diesmal wieder ein paar Themen vor dem Thema, die gewohnte Medienschau – und es wäre kein mächtiger DORPCast ohne Timecodes, weiterführende Links und Infos unten in den Shownotes.

Viele Grüße,
Thomas

DORPCast 244: Mächtige Spielerermächtigung

00:00:29 Intro
00:00:57 (Keine) Feedback-Schleife
00:01:07 Ey man wo war der letzte DORPCast?
00:02:02 Neuer D&D-Download: Der Kult des Eisens
00:03:29 Europawahl: Bitte geht wählen!
00:04:27 Der Scorp war auf der CCC, der Tom auf der NRC, und allerhand Menschen sind auf der RPV
00:05:45 Wir haben auch was zusammen geguckt … aber das machen wir nächstes Mal
00:06:08 Medienschau: Peaky Blinders Staffel 2
00:09:36 Medienschau: Von der Erde zum Mond
00:15:21 Zum Thema!
00:16:47 Warum sollte man das wollen?
00:17:36 Nicht für jeden
00:21:36 Am Ende ist es mal wieder eine Frage der Bedürfnisse
00:23:13 Rollenspiel ist nicht ein Hobby
00:23:40 Dinge benennen können gibt einem Macht über sie
00:24:53 Nochmal: Nicht für jeden Spielertyp
00:25:50 Von Handlungsmacht
00:26:38 … und das ist awesome
00:28:19 Mini-Exkurs: Zen-Spielleitung
00:28:56 Thomas hält die meisten Leute für kreativer, als sie denken
00:29:11 Systeme zur Spielerermächtigung (Guck, Scorp, ich hab’s auch auf Deutsch in die Timecodes genommen!)
00:30:42 Die in zwei Richtungen laufende Ökonomie von FATE-Punkten und Aspekten
00:32:18 Michael testet jetzt mal Blades in the Dark
00:33:29 Spiele ohne vorher festgelegte Handlung
00:35:00 Thomas will nochmal kurz zurück zu FATE
00:36:39 Zurück zur Frage: Kann eine plotlose Kampagne durch Spielerermächtigung leiden?
00:38:05 Varianten wie SL-lose Systeme haben wir bewusst außen vor gelassen
00:38:41 Wie ist’s bei uns in der Praxis?
00:41:58 Haben wir noch Gedanken übrig?
00:42:03 Sermon 3.6
00:42:52 Adieu!
00:43:37 Der Nach-Teil

Aus der Medienschau
Außerdem irgendwie erwähnt haben wir …

//Mäzenatenschau-Musik: Alexander Nakarada – Jokull | www.creatorchords.com | https://youtube.com/@anakarada
//Der DORPCast gibt die Privatmeinung von Michael und Thomas wieder.

//Hinweis: Alle Amazon-Links auf dieser Seite sind Teil des Affiliate-Programms und ein Anteil des Verkaufspreises kommt der DORP zugute.

7 Kommentare

  1. Thomas der Zweite 9. Juni 2024 at 14:17 - Reply

    Sollte man nicht, wenn man „einfach nur Konsument seiner Rollenspielrunde ist“ nicht gleich zu TV/Kino wechseln? Da habe ich auch keine Interaktion.

    Sorry, ich verstehe gerade nicht, warum man mit der Intention Rollenspiel machen will.

    • Thomas der Zweite 9. Juni 2024 at 19:10 - Reply

      Also bitte nicht falsch verstehen: ich hab auch Phasen wo ich mich gerne mal zurücklehne und den Mitspielenden einfach mal zuhöre – aber dann kommt auch wieder eigene Interaktion. – Aber so ganz ohne???

      • Michael "Scorpio" Mingers 11. Juni 2024 at 21:03 - Reply

        Och, ich kann mir das durchaus vorstellen, immerhin unternimmt man dabei etwas mit Freunden und hat Gesellschaft. Das kann ja für Leute ausreichen, einfach dabei zu sein. Auch wenn man sich nicht viel einbringt, kann man dann ja immer noch einmal pro Runde zuhauen oder Segen sprechen, um andere zu unterstützen oder so.

      • Krassling 16. Juni 2024 at 15:28 - Reply

        Mhm, gehst du allein ins Kino? Also ich nicht. Obwohl ich während dem Film nicht mit anderen quatsche. Die Motivation des sozialen Beisammenseins ist denke ich sehr stark in vielen Menschen. Die Idee des Casual Gamers ist ja bis zu eine gewissen Grad durchaus, er macht das, weil es das ist, was seine/ihre Freunde gerade machen.

  2. JensN 14. Juni 2024 at 15:36 - Reply

    Folgende These ist vielleicht etwas provokativ – ich freue mich über Argumente dagegen, wie über Zustimmung:

    Meiner Erfahrung nach ist Player-Empowerment (im Sinne von erzählerischem RPG), dann problematisch, wenn Spieler ihren Charakter genau so spielen wollen, wie sie ihn sich in ihrem Kopfkino vorstellen – nach dem Motto: „Das Recht zu träumen!“.
    Mit einem klassischen/starken SL ist alles gut – mit Rollenspiel welches entlang der Attribute/Fertigkeiten verläuft, und entlang des Plots. Da gibt es genug weiße Flecken in der Vorstellung, die mit Kopfkino gefüllt werden können.
    Wenn jetzt aber jemand Player-Empowerment nutzt, um, aus Gründen wie Storytelling oder Method-Acting, stärker wechselseitig miteinander kreativ zu werden, und vielleicht sogar in die Charaktere anderer einzugreift, geht das gar nicht. Sowohl, weil in der erträumte innere Film gestört wird, als auch, weil alle Kreativität für diesen reserviert ist.

    • JensN 14. Juni 2024 at 15:42 - Reply

      Sorry, wegen der Rechtschreibfehler. Mir fehlt gerade die etwas die Möglichkeit den Kommentar nachträglich zu bearbeiten.

  3. Krassling 16. Juni 2024 at 15:42 - Reply

    Ich hatte immer großes Interesse an den Konzepten des Player Empowerment. Aber die Ermächtigung der Spieler (im klassischen Rollenspiel ja mit einer anderen Rolle als die Spielleitung) hat auch Probleme, die ich nicht überwinden kann. Als DSA/SR sozialisierter Spieler dachte ich früher immer, Ermächtigung hätte was mit Regeln zu tun. Also gib mir irgendwelche Ressourcen. Stilpunkte, Schicksalspunkte, Bennies, Karma, wasauchimmer. Dann kann ich die Wahrscheinlichkeit zu meinen Gunsten beeinflussen. Heute ist das so selbstverständlich, dass ich es überhaupt nicht mehr als Element der Spielerermächtigung begreife. Es ist einfach nur eine Regelmechanismus, der den Spielern mehr Möglichkeiten gibt ausgewählte Handlungen mit besseren Warscheinlichkeiten zu versehen.
    Spielerermächtigung ist aus meiner derzeitigen Perspektive eine Handlungsmacht in der Dimension der Erzählrechte. Dinge die klassisch nur der Spielleitung zugestanden werden, wie das Einbringen von Figuren, Ereignissen, Objekten oder anderen Elementen. Allerdings muss man sich über eine Sache im Klaren sein. Die meisten Spieler sind mit dieser Macht vollkommen überfordert oder lehnen sie sogar aktiv ab. Menschen, die nicht ohnehin öfter die Rolle der Spielleitung übernehmen, können und/oder wollen dies oftmals gar nicht. Viele Menschen treten mit der legitimen Erwartung „Ich lass mich hier bespaßen und darf zwischendurch ein paar Monster verkloppen“ an den Spieltisch. Alles andere was über die eigene Figur hinausgeht oder an Aktivitäten über Mechanistisches hinausgeht, kann da schon hart unbequem sein.
    Das Ganze lässt sich vermutlich vergleichen mit der Frage, ob jemand Manager/Führungskraft sein möchte oder nicht. Viele wollen das nicht. Noch mehr können das nicht. Und manche stellen dann auch noch fest, dass das Mehr an Geld das Mehr an Stress nicht Wert ist.

    Ich bin daher inzwischen wieder von dem Fokus auf Spielerermächtigung abgekommen. Zu Vieles davon funktioniert einfach nicht wenn Menschen mit ihrer üblichen passiven Konsumhaltung auflaufen. Immerhin braucht das Gehirn ne Menge Energie. Manchmal ist es einfacher, das Denken den anderen zu überlassen.

Hinterlasse einen Kommentar