Hallo zusammen!

Wer kennt das nicht? Da entdeckt man ein neues Rollenspiel, ist völlig fasziniert davon und will es am liebsten direkt spielen … doch keiner im Freundeskreis hat bisher je davon gehört? Michael und Thomas befassen sich heute mit dem Missionarsdienst, zu dem das führen kann – ganz gleich, ob man nun im direkten Umfeld oder vielleicht sogar komplett unter Fremden, die man das sein Spiel gewinnen möchte.

Bei den Themen vor dem Thema berichtet u.a. Michael von seinem Besuch der RatCon 2022 und Thomas stellt sein neues Projekt „Kochen für die Meute“ noch einmal von grundlegend vor. Dazu gibt es natürlich die Medienschau, sowie weiterführende Infos, Links und die Timecodes zur Folge unten in den Shownotes.

Viele Grüße
eure DORP

Episode 210: In missionierender Mission

00:00:29 Intro
00:01:06 Feedback-Schleife
00:01:35 Der Scorp war auf der RatCon
00:04:30 Die Brettspielkiste feierte 18. Geburtstag und der Tom war dabei
00:05:04 Kochen für die Meute!
00:07:28 Fans von Hilde und die Glocken der Amazonen – aufgemerkt!
00:08:05 Hat der Scorp noch was?
00:08:13 Medienschau: Werewolves Within
00:12:10 Medienschau: Horizon Zero Dawn
00:21:33 Medienschau: Sandman
00:30:00 Zum Thema!
00:30:11 Produkt-Champions
00:30:49 Eine Frage der Adressate
00:31:36 Wie war und ist das in unseren Runden?
00:33:21 Vergangene Einschränkungen durch Geld und Zugriff
00:33:51 An die Öffentlichkeit gewandt werben?
00:35:04 Sind Viel-System-Spieler unwahrscheinliche Produkt-Champions?
00:36:29 Begeisterung!
00:37:20 Hat der Aufbau einer lokalen Spielerschaft Sinn?
00:40:35 Damals: D&D4-Demopakete
00:42:25 Es geht nicht um berufsmäßige Promoter
00:42:42 Spielen um des Spiels, des Spielens oder der Spieler willen
00:44:50 Kann man jeden für alles begeistern?
00:45:25 Zwei Hebel: Setting und Regeln
00:48:22 Man kann den Bogen der Begeisterung auch überspannen
00:49:37 Ist es heute leichter geworden, Champion eines Produktes zu werden?
00:50:29 Wie werden ich Champion eines Produktes?
00:52:48 Gatekeeping & Entitlement
00:53:57 Ein Fazit?
00:55:11 Sermon 3.6
00:55:59 Adieu!
00:57:01 Der Nach-Teil

Thomas’ neues Projekt

Aus der Medienschau

Ebenfalls noch erwähnt …

//Mäzenatenschau-Musik: Corbyn Kites – Staycation
//Der DORPCast gibt die Privatmeinung von Michael und Thomas wieder.

//Hinweis: Alle Amazon-Links auf dieser Seite sind Teil des Affiliate-Programms und ein Anteil des Verkaufspreises kommt der DORP zugute.

10 Kommentare

  1. Thomas der Zweite 4. September 2022 at 14:32 - Reply

    Hallo zusammen,

    ich bin grade beim Hören am überlegen aus wessen Sicht und für was für ein Zielpublikum bzw. mit welcher Absicht die heutige Folge ist:

    Aus Sicht eines Verlags bzw. Herstellers der sein Rollenspielprodukt promoten will? Aus Sicht eines begeisterten Rollenspielenden der/die das favorisierte Rollenspiel bekannter machen will? Des Mitarbeitenden im Supportteams?

    Mit dem Ziel Leute zum Supporten / Spielen/ Kaufen zu begeistern? Für Leute die Mitspielende für “ihr” System suchen? Um mehr Leute in den Rollenspiel- / Comic- / Tabletop-Laden zu bringen?

    Wozu der Begriff “Product Champion”? Das klingt, wie Thomas ja zurecht anmerkt, sehr von der Marketingseite aus betrachtet. Wäre Multiplyer nicht passender? Ist Champion da schon eine Form von positivem Feedback für die durchführende Person? – Kann man das auch einfach so machen ohne Marketing- bzw Professionalitätsgedanken (also im Sinne “für den Hersteller”), sondern einfach weil einem das Rollenspiel gefällt?

    Die ganze Folge wirkt für mich zu sehr von Herstellerseite aus erzählt anstatt von Seiten einer Rollenspiele spielenden Person.

    Irgendwie konnte ich mit der heutigen Folge leider sehr wenig anfangen. Sorry, nächstes Mal wieder. 🙂

    • Michael "Scorpio" Mingers 4. September 2022 at 19:34 - Reply

      Heyho Thomas, dank dir für den Kommentar! Mhm, dann ist das wohl nicht ausreichend von mir kommuniziert worden, dass es mir vorrangig darum ging, dass ein Fan andere von seinem Spiel begeistern möchte und dass dies für einen Verlag als Supporter in offizieller Mission oder als Marketing eines Verlages nur eine Spielart davon sein können. Die erste, intrinsische Motivation für den Champion sollte es ja sein, als lokaler Multiplikator für ein Spiel zu sein, dass ihn selber begeistert, damit er mehr Leute hat, mit denen er diese Begeisterung erleben und teilen kann. Sei es nun, weil der Spielerpool vor Ort sich vergrößert, mit denen er das Spiel spielen kann, oder auch nur, damit die lokalen Gruppen als Ansprechpartner für Diskussionen zum Spiel dienen können. Wenn jemand über One Page Rules sprechen möchte, wäre ich ja auch /begeisterter) dabei, als wenn es um aventurische Kleidung gehen würde.

  2. Thomas der Zweite 4. September 2022 at 21:00 - Reply

    Hallo Michael,

    Danke für die Rückmeldung.

    Aus der Sicht des begeisterten Spielers hätte ich gerne mehr praktische Tips gehabt:
    Wie spreche ich das im RPG Laden an? Kann ich das auch in Jugendtreffs oder ähnlichen Veranstaltungen treffen?
    Was muss ich bei der Abenteuerlänge beachten?
    Vorgefertigte Charaktere oder schnell gemeinsam basteln?
    Wieviel digitaler Anteil (wie viel Unterstützung gibt es da? Will sich das jeder auf sein Smartphone runterladen?) bzw. wie viel Handouts?
    Wie regellastig soll es werden (auch in Bezug auf ein mögliches Zeitfenster wann die Örtlichkeit schließt)?
    Wie und wo kann ich die Runden bewerben? Und was schreib ich in die Werbung rein bzw. was lasse ich lieber weg?

    Das kam mir im Podcast zu kurz.

    • Michael "Scorpio" Mingers 9. September 2022 at 21:07 - Reply

      Wir haben uns ja aus meiner Tabletop-Sichtweise genähert und erstmal versucht zu ermitteln, was das ist und ob es sowas für Rollenspiele (hierzulande) überhaupt gibt. Die Antwort ist ja aus meiner Sicht “eher nein” und wir hatten ja wieder aktiv, noch passiv viele Erfahrungen damit, daher wäre eine Art Leitfaden, wie man das aufziehen kann zwangsläufig Spekulation unsererseits. Sollten wir das Thema noch mal aufgreifen, müssten wir uns dafür einen gestandenen Demogeber suchen, der als Gast kommt, glaube ich. Wobei mir gerade erst einfällt, dass ich für Arcane Codex auch lange als Demogeber auf Cons unterwegs war …

  3. Sabrina 5. September 2022 at 14:58 - Reply

    Hi zusammen,

    ja irgendwie kann ich mit Thomas dem zweiten nur Anschließen die Folge hat mich etwas ratlos zurück gelassen. Nicht inhaltlich, da waren sehr gute Gedanken dabei, aber ich hatte die ganze Zeit einen knirschenden Stahlträger im Kopf. Als wollte man zwei Gebeite miteinander Vermischen die nicht zusammen gehören. Irgendwie hat mir das Promoten und unter Unbekannten nicht so zugesagt, wieso sollte ich das in meiner Freizeit tun? Und im Rollenspiel läuft dies doch über die Gruppen Suche oder Spielendensuche? Also aus meiner Sicht mal. Ich finde im Rollenspiel Kontext geht es doch sehr viel Privater und länger und Gruppendynamischer zu als beim TableTop. Die Vorstellung länger mit Fremden zu Spielen die ich nicht mag find ich sehr Unangenehm. Beim Tabletop geht es doch meistens nur um eine Partie und wenn mir der Gegenüber nicht zusagt oder ich ihm oder ihr nicht, dann lass ich eben beim nächsten mal. Beim Rollenspiel hat man damit dann schon wieder die Gruppe gesprengt. Wenn man was neues Ausprobieren will dann kann man ja in seinem bestehenden Rollenspiel Umfeld Menschen “rekrutierern” das war bisher kaum ein Problem und ich denke so geht es vielen. Wenn mich ein neues System Intressiert dann schaut man halt wer es Anbietet – ich fänd es ehrlich gesagt ehr Merkwürdig wenn jemand das gleiche System mehreren Gruppen Anbieten würde – mal ehrlich wir alle kennen die Zeit Problematik – dad wird doch nütschz.
    Außerdem fängt ja auch jetzt wieder die Zeit der Cons und Messen an, dort bin ich auch bereit mich in Fremde Runden zu setzen und mir das Spiel näher bringen zu lassen und da auch gerne von einem “offiziellm” Menschen der das Spiel kann und auch vom entsprechenden Verlag dafür Bezahlt wird. Diese Runden sind ja speziell darauf Ausgelegt einen kurzen Einblick zu verschaffen.
    Beim TableTop seh ich das etwas anders, da dort meistens auch schon Spiele Gruppen bestehen kann man ja da in den Raum werfen das man gerne mal XY Spielen würde. Allerdings ist auch dort die Erfahrung wenn einer es nicht konkret in die Hand nimmt mit der Organisation dann wird das meistens auch nicht. Also ist dort der Begriff der intrinsischen Motivation vielleicht am angebrachtetsten.
    Und das nur am Rande, beim Rollenspiel heißt es ja nicht gerade Automatisch das ich wenn ich für das Systemem brenne dann auch gleichzeitig Spielleitdende sein will. Bein TableTop ist selbst der Arbeitsaufwand wenn man Kampange Spielt relativ gering da wenn man Gewinnen will man die Regeln kennen sollte, jeder seine eigene Truppe Aufstellen muss etc.
    Ja und da wären wir dann auch wieder beim knirschenden Stahlträger 😉

    Liebe Grüße
    Morgi

    • Michael "Scorpio" Mingers 9. September 2022 at 21:19 - Reply

      Der Punkt mit der “Intimität” der Runde beim Rollenspiel im Kontrast zum Tabletop ist sehr spannend, danke dafür! Wie auch in den anderen Kommentaren erwähnt, war der Vergleich zum Tabletop, wo solches Verhalten mit Champions eher üblich ist, unser Startpunkt. Ich bin unsicher, inwieweit diese Intensivität und Intimität einer Rollenspielrunde sich bei einem einmaligen Test aber schon zeigt … andererseits entsteht das Spielerlebnis von Rollenspiel noch mal sehr viel stärker am Tisch, als durch die Regeln, als es beim Tabletop der Fall ist. Haut dich der Demogeber beim Tabletop von der Platte, gehst du auch mit einem negativen Eindruck davon und wirst vermutlich nicht zu dem Spiel zurückkehren. Aber im Zweifel ist es eine kompetitive Situation mit Verweis auf die Regeln. Der Ersteindruck eines Rollenspiels hängt tatsächlich von wesentlich mehr zwischenmenschlichen Faktoren ab und hat zudem noch mehr Spielende am Tisch, die das beeinflussen können, worauf der Champion dann nur bedingt einwirken kann. Mhm … ja, das müssen wir in einer zukünftigen Episode auf jeden Fall noch mal vertiefen. 🙂

  4. JensN 8. September 2022 at 12:44 - Reply

    Mir hat die Folge gefallen. Liegt vielleicht auch daran, dass ich RPG und TT spiele. Und gerade beim TT hatte ich zuletzt oft das Problem Mitspieler für Systeme zu gewinnen die nicht von Games Workshop sind. Die Bereitshaft etwas neues auszuprobieren war vor einigen Jahren sehr hoch. Doch als 40K dann wieder beliebter wurde, hat das geradezu dazu geführt, dass der eine oder andere GW-Fan nicht mal für ein Testspiel eines anderen TTs zu haben ist.

    • Michael "Scorpio" Mingers 9. September 2022 at 21:13 - Reply

      Ja, als GW die 8. Edition von 40k gebracht hat, explodierte der Markt ja quasi mit neuen und zurückgekehrten Spielern, auf Kosten vieler kleinerer Systeme. Wobei es für mich faszinierend zu beobachten ist, dass es quasi eine Sunk-Cost-Fallacy für zeitliches Investment in 40k-Regeln gibt, wodurch das System mit allen Schwächen verteidigt wird, um die eigene aufgebrachte Zeit nicht zu entwerten. Auch, wenn sich andere Systeme vielleicht viel mehr an die eigenen Bedürfnisse eignen würden. Diese Blase zu durchbrechen ist schwer, aber wie gesagt durch OPR einfacher, da zumindest die gleichen Modelle genutzt werden können.
      Wir haben ja in der Folge versucht herauszufinden, ob das auch für den Rollenspielmarkt gilt, sind aber bei “eher nein” gelandet, glaube ich. Dennoch denke ich, dass wir uns dem Thema irgendwann erneut widmen sollten, aber dann aus einer anderen Richtung.

      • Anonymous 3. November 2022 at 10:43 - Reply

        Das mit der Sunk-Cost-Fallacy ist ein Effekt den ich auch beobachtet habe.

        Was aber auch der Fall zu sein scheint, ist, dass für einige die Bereitschaft höher ist sich auf die kleinen Spezialistensysteme von GW einzulassen, als auf die kleinen Systeme anderer Hersteller. Obwohl GW diese oft nur zeitlich befristet unterstützt und auch dort mit alternierenden Mechanismen arbeitet oder zeitlich begrenzter Verfügbarkeit. Wieder etwas wo viele kleinere Firmen weniger “tricksen” und sich besser für die eigenen Bedürfnisse eigenen würden. Ich nehme an, dass GW es geschafft hat ihre Marke so stark zu machen, dass da viel verziehen wird oder man manche Dinge vor vorne herein erwartet, aber trotzdem dabei bleibt. Vielleicht spricht GW bei vielen sogar die Emotionen an, wie andere erfolgreiche Marken.

        Ironischerweise profitiert GW auch davon, dass sich in der eigenen Schwächephase die Konkurrenz gegenseitig das Wasser (die Spieler) abgegraben hat. In der Zeit kurz vor Korona war ja bei vielen die Bereitschaft da etwas neues auszuprobieren. In einem Club hier in der Region hat das dazu geführt, dass bei den Treffen oft ganz viele Zweiter-Paare diverse Tabletops gespielt haben, aber es oft auch nur zwei oder drei Spieler für die jeweiligen TTs gab. Und Spiele wie 40K werden dann zum Sammelpunkt. Die Leute Spielen es, weil es so viele Leute spielen.

        Mich ärgert vor allem, dass ich weder das Geld für GW-Tabletops habe, noch die Zeit um mich einzuarbeiten. Also bleibt es dabei mit ein paar anderen relativ selten das zu zocken was schon da ist und statt dessen auf Brettspiele auszuweichen.

  5. Lichtbringer 9. September 2022 at 22:38 - Reply

    In dieser Situation fand ich mich schon häufig wieder. Ich bringe gerne Neulinge ins Hobby (sozusagen die primäre Missionierung) und ich begeistere auch gerne Leute für Fate. Für beide Zwecke hatte ich am meisten Erfolg mit der Kombination Harry Potter mit Turbo-Fate (https://faterpg.de/tag/harry-potter-mit-fate/).
    So viel man gegen die Autorin sagen kann, ist das Franchise einfach enorm erfolgreich. Es brachte ja auch Abermillionen Kinder zum Lesen, dann kann es auch viele zum Rollenspiel bringen. Hatte ich schon dutzendfachen Erfolg mit. (Zum Glück ist Rollenspiel gespielte Fanfiction und JKR kriegt keinen Cent dafür.)

    Aus dieser Erfahrung wurde ich zwei Punkte als besonders wichtig ansehen für eine erfolgreiche Missionierung:
    1) Eine griffige Vorstellung von der Welt knapp vermitteln zu können. Im Falle einer bekannten Medienwelt gibt es das frei Haus, bei anderen muss man das bewusst entwickeln. Da war Image 3033 immer legendär schlecht drin, zu erklären, was man in LodlanD tut. Obwohl das gar nicht schwer zu sagen ist. Klar, in der Welt kann man vieles machen, aber aufgrund der Neigung des typischen Rollenspielers laufen die meisten Runden hinaus auf: „Firefly unter Wasser in einer vielfältig durchdachten Welt, die funktioniert.“
    2) Interessante vorgefertigte Charaktere. Charaktererschaffung ist eben oft anstrengend. Und außerdem funktioniert sie meistens ganz anders als das eigentliche Spiel. Und man möchte ja für das eigentliche Spiel missionieren. Wenn ein Verlag Missionare unterstützen möchte, denke ich nicht, dass umfassende Pakete wie zu D&D 4 überhaupt nötig sind. Ein guter Satz vorgefertigter SCs ist hier schon 90 % der Miete.

Hinterlasse einen Kommentar