Die letzten 1,5 Wochen musste der Drucker pausieren, da ich viel unterwegs war und mir auch die ersten 1,5 kg Resin ausgegangen waren und eine Nachlieferung durch Engpässe überraschend lange dauert. In der Zeit habe ich aber trotzdem ein paar neue Dinge lernen können, die ich nach dem ersten Bericht gerne mit euch teile. 

Entgraten und Härten der Miniaturen

Das UV-Lichtgerät in Pony-Rosa funktioniert sehr gut und härtet die Modelle wesentlich schneller und besser aus, als die schwache Lichteinwirkung, die noch auf meiner herbstlichen Fensterbank eintrifft. Darüber habe ich dann aber auch gelernt, dass ich die Druckstege vor dem Aushärten entfernen sollte, wenn das Material noch weich ist. Beim ausgehärteten Material bleiben eher Löcher und Kratzer zurück oder es brechen sogar Details oder abstehende Elemente wie Finger oder gar Bögen ab, wenn ich den Kneifer ansetze. Solange das Modell noch recht biegsam ist, lassen sich diese Elemente viel leichter und sauberer abtrennen und wandern erst danach unter die künstliche Sonne.  

Ein paar Mal sind mir Drucke auch komplett misslungen, wobei das vermutlich an zu wenig Streben lag … 

Wo ist die Paladin denn geblieben, die hier eigentlich stehen sollte? Übrigens eine der ersten Multipart-Figuren die ich gedruckt hatte. Nachdem ich den Körper neu gedruckt hatte, konnte ich sie dann auch mal zusammenbauen. Die Verbindungsteile waren gut definiert, so dass ich das Modell mit Sekundenkleber gut zusammengebaut bekam.

Viele Kobolde starben, da ihre Ausrüstung oder ihre Arme zu dünn waren, bzw. ich zu unvorsichtig die Streben abgetrennt hatte. Andere Modelle wollten erst gar nicht gedruckt werden vor lauter Fisseligkeit. 

Sollte hier nicht eigentlich eine Spinne sein?  

Modelle modifizieren

Und wieder ein Video vom 3D Printing DM als Vorlage. Digital Kitbashing – Customize Your 3D Prints FOR FREE!   

Eulenbären sind nicht nur mit Lasergewehren NOCH besser, ich hatte ein eigenes Projekt, das ich auch noch gerne modifizieren wollte. Rhogut Sora ist ja wie gesagt eigentlich Pfeifenrauer, aber leider hatte Hero Forge keine Pfeife im Angebot. Dankenswerterweise hatte Skrandial in den Kommentaren zum letzten Blogeintrag die passende Datei gefunden und zur Verfügung gestellt. Danke Skrandial!  

Um Rhogut die Pfeife zu verpassen, musste ich zuerst über den Windows Shop den 3D Viewer herunterladen.

Es fällt direkt auf, dass es sich um eine gigantische Pfeife handelt, die ich zunächst auf die passende Größe herunterskalieren musste. Dazu wählt man das entsprechende Element rechts (im Screenshot ist der Paladin gerade im blauen Kasten markiert rechts) aus und zieht es kleiner. Dann fummelt man sich mit den drei Dimensionen solange herum, bis es passt. Da die Pfeife in der geschlossenen Hand getragen werden sollte, musste ich auch den oberen Teil der Pfeife abschneiden und unten an der Faust platzieren.  

Gelände

Ich habe inoffizielle Geländesets für Blackstone Fortress bei diesem Anbieter gefunden und direkt gekauft. Vielleicht etwas vorschnell, denn alle Elemente sind größer als die Druckfläche meines Resindruckers. Viel größer … aber dafür gibt es ja Mesmixer, mit dem man Modelle zerschneiden und neu speichern kann.  

Dazu klicke ich im Menü auf Edits und dann Plane Cut. Ein einfaches Drücken auf Enter schneidet dann die Auswahl weg und ich kann das neue Modell dann speichern.

Ich lade die neue Datei in die Chitubox und merke … mhm, knapp zu groß.

Etwa 1 mm zu kurz, ich dachte mir “Ach, das klebe ich da eh”. Mhm, ja aber das Modell hatte ich auch ausgehöhlt, damit weniger Resin verwendet wurde und hatte damit nun eine breite Öffnung im Inneren und die Oberfläche hatte sich verschoben …  

Auch zusammengebaut nicht wirklich überzeugend …  

Und beim nächsten Versuch dann erstmal kompletter Fail, bei dem nur die unterste Platte gedruckt wurde …

Die war auch so dünn, dass ich das zuerst unter dem flüssigen Resin nicht bemerkte und dachte, der Drucker hätte gar nichts getan. Beim nächsten Start fing der Drucker dann laut an zu brummen, weil die Platte sich nicht auf die unterste Ebene absenken konnte, um zu drucken. Das bemerkte ich erstmal nicht und befürchtete schon, dass das Drucker kaputt wäre … erst Abends konnte ich den Drucker reinigen und bemerkte dann dieses Relikt und konnte es entfernen.

Noch mal versucht, aber nun mit entgegengesetzter Neigung und 98% Größe beider Seiten, damit es auf die Platte passt. Die dickeren Endelemente waren nun oben statt unten und … es klappte (nicht wundern, musste das Resin zwischendrin mal wieder wechseln).

bty

Wenn man große Teile mit der Funktion zur Aushöhlung druckt, wird zwangsweise im Inneren ungehärtetes Resin verbleiben. Und wir wissen ja schon, dass das Reizend auf den Körper wirkt. Also kann man um sicher zu gehen Löcher unten definieren, damit das Resin abfließen kann (noch im Drucker, spart Material!) oder später dann mit einem Handbohrer unten aufbohren und abfließen lassen.

Skalierungen von Miniaturen für verschiedene Einsatzgebiete

Ein Vorteil von 3D Druckern ist ja, dass man existierende Modelle beliebig in alle Richtungen skalieren kann. Gerade bei Miniaturen ein wichtiger Faktor, um einen anderen Maßstab zu verpassen oder sich ein paar neckische Ideen für das Abenteuer auszudenken, etwa den Halbling einmal in normal und einmal nach Riesenzauber in vierfacher Größe zu drucken oder das Feuerelementar spaltet sich in vier halb so große Elementare auf. Apropos Elementare … 

So sieht der Feuerelementar von Schlossbauer in drei Größen aus. Einmal links der reguläre, große Elementar, dann daneben eine halb so große Variante im 28 mm Maßstab und rechts ein kleiner 15 mm Elementar. Hier zeigt sich auch gut, dass die Halbierung der Größe zu jeweils etwa einem Viertel der Maße führt.  

Existierende Modelle lassen sich in der Chitubox sehr einfach und schnell ändern, indem man die entsprechende Achse um +- Prozente ändert oder die neue konkrete Größe auswählt. Fans von Dungeonslayers nutzen ja auch gerne 15 mm Modelle und können so einfach neue Figuren generieren, auch wenn das Feld der regulären Angebote sonst von 28 bis 32 mm Figuren reicht.

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